RELIEFINTARSIEN AUS EGER
FESTIGUNG DES GELOCKERTEN GEFÜGES
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Mehrere Dutzend abgehobene Teile müssen nach und nach verklebt werden.

In vielen Fällen haben sich zahlreiche Teile an den Reliefintarsien gelockert, die nur noch durch Klemmwirkung oder teilweise Leimung auf der Grundplatte haften. Wenn sie sich nicht optisch zu erkennen geben, entdeckt man sie durch vorsichtiges Klopfen mit dem Finger. Zahllose Reliefintarsien in musealen Sammlungen sind durch solche versteckten Lockerungen stark gefährdet. Jedes Einzelteil ist ein Unikat und hinterläßt im Verlustfall eine empfindliche Lücke, die in den wenigsten Fällen geschlossen werden kann. Normalerweise überstehen Reliefintarsien auch gelegentliche, nicht übertriebene, Klimaschwankungen ohne Schaden. Es lassen sich genügend unberührte, aber vollkommen intakte Beispiele dafür finden. Treten die genannten Schäden auf, so darf man mit Sicherheit auf ein permanent oder wiederholt einwirkendes Fehlklima schließen. So mussten wir ein etwa 85 Zentimeter breites Reliefintarsienbild bearbeiten (Die Bekehrung des Saulus, signiert von Adam Eck, heute Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum Schloß Gottorf), das jahrzehntelang über einem beheizten Kamin fest in eine Wandvertäfelung geschraubt war. Die extreme Wärmeeinwirkung hatte zur regelrechten Ausdörrung der Platte und Absprengung zahlloser Teile geführt, die dann von einem eifrigen Haushandwerker mit ebensovielen kleinen Nägeln „gesichert“ wurden.