RELIEFINTARSIEN AUS EGER
JOHANN GEORG FISCHER
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Johann Georg Fischer | Pieta | um 1660 | Kunstgewerbemuseum Prag

Rätselhaft und völlig im Dunklen liegend erscheint das Leben des künstlerisch bedeutendsten Egerer Bilderschneiders Johann Georg Fischer. Wie vom Erdboden verschwunden scheint Fischers Person nach der Vertreibung seiner Familie aus Eger 1628. Um so merkwürdiger erscheint die Existenz einiger kostbarer Objekte aus der zweiten Jahrhunderthälfte, die eine Signatur tragen und von einem ganz außerordentlichen Können Zeugnis ablegen. „Die Herkunft des Johann Georg Fischer ist noch nicht völlig geklärt, aber mit einem hohen Grad Wahrscheinlichkeit aus der zunächst in Scheibenreuth, dann in Au, beides Dörfer in unmittelbarer Umgebung von Eger, ansässig gewesenen Familie Fischer abzuleiten.” (Heribert Sturm)

Weltweit sind nur vier Arbeiten bekannt geworden, die Fischers vollen Namenszug tragen und somit den Schlüssel zum Œuvre des Meisters bilden. Interessanterweise sind sie alle datiert und entstanden in den fünfziger und sechziger Jahren des 17. Jahrhunderts. Sie lassen erkennen, daß Fischer der unübertroffene Meister der Reliefintarsia gewesen sein muß. Seine Reliefs weisen einen nicht mehr zu überbietenden Miniaturisierungsgrad auf. Ältestes dieser Stücke ist das große Egerer Brettspiel des sächsischen Kurfürsten Johann Georg I. im Grünen Gewölbe in Dresden.

Unter den wenigen unsignierten Werken, die man guten Gewissens seiner Hand zuweisen darf, befindet sich eine Kreuzabnahme im Kunstgewerbemuseum von Prag.