RELIEFINTARSIEN AUS EGER
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BEIZEN & FÄRBEN
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Farbige Reliefintarsia | Kunstsammlungen Weimar | Schlossmuseum
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Wir restaurierten die Bildtafel 1998 | ![]() |
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Egerer Reliefintarsien waren auf ihre spezielle Art polychrom angelegt, wenn auch nicht „bunt“ im eigentlichen Sinne. Ein „buntes“ Kolorit, wie es die Ebenisten im 18. Jahrhundert ihren Marketerien zu verleihen wußten, war in dieser Intensität sicher noch nicht an Egerer Reliefs vorhanden, doch weisen verschiedene technische Indizien und historische Niederschriften auf eine durch Beizen und Färbemittel erzeugte Mehrfarbigkeit von Reliefintarsien hin, die über die Möglichkeiten hinausgingen, die eine bloße Beschränkung auf natürliche Holzfarben mit sich gebracht hätte. Hinzu kam die Kolorierung mit deckender Farbe. Bei vielen Meistern scheint sich das Verfeinern mit Goldbronze oder Muschelgold großer Beliebtheit erfreut zu haben. Mit spitzen Pinselchen malte man winzige Ornamente, betonte Knöpfe und Schmuckstücke oder schrieb Inschriften erklärenden Charakters auf kleine Täfelchen. Auch Blattgoldreste konnten nachgewiesen werden. Zeitgenössische Quellen sind dünn gesät, doch wird in den wenigen Notizen übereinstimmend von einer gewissen Polychromie berichtet. Leider waren die künstlichen Färbungen schnell vergänglich, so dass alle diese Reliefintarsien heute nicht mehr ihr ursprüngliches Kolorit zeigen. Lediglich Blattgoldverzierungen, einige Deckfarben (z.B. Rot und Schwarz) sowie blaugrüne, durch den Bläuepilz Chrorosplenium verfärbte, Hölzer blieben unverändert.
Zwar kann die Palette der „Buntfarben“ keine übermässig große gewesen sein, doch darf man sich neben den intensiv blaugrünen und in vielerlei Braun- und Gelbtönen nuancierten Hölzern durchaus leuchtend rote und gelbe vorstellen. Leider waren die künstlichen Färbungen schnell vergänglich, was sich durch verschiedene Versuchsreihen im Laborexperiment hinreichend bestätigt hat. Während die Erforschung zu den im 18. Jahrhundert verwendeten Holzbeizen schon namhafte Erfolge verzeichnet, steckt die Materialsammlung und Analysierung manieristischer und frühbarocker Intarsienfärbungen noch in den Kinderschuhen. |
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